Uni:docs Jonas Hassemer stellt sich vor

15.01.2018

Jonas Hassemer ist Doktorand am Institut für Sprachwissenschaft und seit Oktober 2017 uni:docs Fellow der Universität Wien. In einem kurzen Interview stellt sich Jonas Hassemer vor.

  • Sie forschen zum Thema "Positioning (in) the Liminal. A Linguistic Ethnography of Communicative Practices and Professional Discourse in Social Work". Beschreiben Sie bitte in drei Sätzen Ihr Forschungsprojekt.

 

Einrichtungen im Bereich der Flüchtlingshilfe hängen ganz wesentlich von sogenannter Spracharbeit ab, also ganz allgemein von kommunikativen Arbeitsprozessen, aber insbesondere auch von der Arbeit von Dolmetscher*innen und mehrsprachigen Mitarbeiter*innen. Diese Arbeit bringt die Personen immer wieder in Positionen, wo die institutionellen und professionellen Ordnungen, an denen sich die Akteur*innen im Kontext der Einrichtung ausrichten, brüchig und/oder unklar werden. Ich erforsche ethnographisch, also durch intensive Teilnahme in und im Austausch mit einer solchen Institution, wie und in welchen Formen ›Sprache‹ zu einer Arbeitsressource wird, welche Konsequenzen dies für die Akteur*innen hat und wie sie damit umgehen.

  • Was empfehlen Sie künftigen Uni:docs KandidatInnen für die Antragsstellung?

Ich denke, es ist besonders wichtig, eine passende Betreuungskonstellation zu haben. Vorher ein Pilotprojekt zu machen, war zumindest in meinem Fall sehr nützlich, weil ich mein Forschungsinteresse fokussieren und die methodische Vorgehensweise überprüfen konnte.

  • Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Was ist Ihr Ausgleich zum Forschen?

Ich schwimme und gehe raus in die Natur.

  • Zur Person

Ich habe an der Universität Wien Sprachwissenschaft im Bachelor und Angewandte Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt Soziolinguistik und Diskursanalyse im Master studiert. Im Anschluss daran habe ich an einem von der Kulturabteilung der Stadt Wien geförderten Pilotprojekt der Wiener Sprachgesellschaft (WSG) gearbeitet, das die Basis für mein Dissertationsprojekt geliefert hat. Des Weiteren war ich an einer Studie zur Medienpartizipation von Geflüchteten des Community Medien Institut für Weiterbildung, Forschung und Beratung (COMMIT) im Auftrag des Europarats beteiligt. Meine Forschungsinteressen sind die (linguistische) Ethnographie, institutionelle Kommunikation, Performativität, Dis/Ability, Sprache und Arbeit, Sprache und soziale Ungleichheit sowie Displacement.