- Sie arbeiten zum Thema Policies against brain drain – Handlungsstrategien für eine jugendorientierte Regionalentwicklung in von Schrumpfung betroffenen ländlichen Räumen am Beispiel von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Beschreiben Sie Ihr Forschungsprojekt in 3 Sätzen.
In meinem Forschungsprojekt beschäftige ich mich mit der Frage, wie die Zielgruppe „Jugend“ in Ansätzen der Regionalentwicklung in von Schrumpfung betroffenen ländlichen Räumen berücksichtigt werden (kann). Dazu entwickle ich, aufbauend auf vorhandenen Studien zu selektiver Migration und Schrumpfung in ländlichen Räumen, ein Konzept jugendorientierter Regionalentwicklung im Kontext von Schrumpfung und wende dieses auf die Regionalplanungsinstrumente und –politiken in meinen Untersuchungsregionen an. Darauf aufbauend sollen (Regional) Governance-Strukturen, die für eine Anwendung (jugendorientierter) Regionalentwicklung maßgeblich sind, systematisiert werden.
- Was fasziniert Sie an Ihrem Thema?
An meinem Thema faszinieren mich die inhaltliche und praktische Aktualität und Relevanz einerseits, sowie die multidisziplinäre Perspektive andererseits: Eine auf Jugend orientierte Regionalentwicklung ist in Zeiten des brain drain besonders für ländliche Regionen wichtig, um im Standortwettbewerb attraktiv zu bleiben. Jugendliche werden als Stakeholder in der Regionalentwicklung bisher allerdings wenig berücksichtigt. Darüber hinaus vereint das Themenfeld mit seiner multidisziplinären Ausrichtung jene Studienrichtungen, die mich in meiner akademischen Laufbahn bisher geprägt haben – in meinem Forschungsprojekt kann ich also das bisher in meinen Studien Gelernte in die Forschungspraxis umsetzen.
- Was sind Ihrer Meinung nach die 3 wichtigsten Eigenschaften eines Forschers/einer Forscherin?
Neugier, Offenheit, Kritikfähigkeit
- Zur Person
Martina Schorn studierte Politikwissenschaft, Soziologie sowie Raumforschung und Raumordnung an der Universität Wien. Nach praktischer Erfahrung in der Sozialforschung ist sie seit Oktober 2017 als uni:docs Stipendiatin am Institut für Geographie und Regionalforschung in der Arbeitsgruppe Angewandte Geographie, Raumforschung und Raumordnung tätig (Leitung: Univ.-Prof. Dr. Heinz Fassmann). Ihre Forschungsinteressen umfassen Prozesse und räumliche Auswirkungen des demographischen Wandels, Migrationsforschung (mit Schwerpunkt Bildungswanderung, brain drain, Land-Stadt-Wanderungen), Regionalentwicklung sowie Methoden der empirischen Sozialforschung. In ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit Handlungsstrategien für eine jugendorientierte Regionalentwicklung in von Schrumpfung betroffenen ländlichen Räumen.
- Weitere Interviews mit uni:docs Fellows finden Sie hier.