Uni:docs Fellow Marianne Sophie Hollinetz stellt sich vor

15.11.2018

Marianne Sophie Hollinetz ist Doktorandin am Institut für Geodynamik und Sedimentologie und seit Oktober uni:docs Felllow der Universität Wien. In einem kurzen Interview stellt sich Marianne Sophie Hollinetz vor.

  • Sie forschen zum Thema Low-grade metamorphic units in the Eastern Alps: an important tectonic transition zone during mountain building. Beschreiben Sie Ihr Forschungsprojekt in drei Sätzen.

Das mittlere "Stockwerk" der Erdkruste wird von niedriggradig metamorphen Gesteinen aufgebaut - in meinem Projekt untersuche ich die Entwicklung dieses Stockwerks während der alpinen Gebirgsbildung in den Ostalpen. Dabei verwende ich petrologischen Methoden (z.B. thermodynamische Modellierung) um Druck- und Temperaturbedingungen der Metamorphose zu ermitteln, strukturgeologische Methoden um zu verstehen wie die Gesteine während der Versenkung und Exhumation deformiert wurden und absolute Datierungsmethoden um die Raten dieser Prozesse zu bestimmen. Die Ergebnisse sollen zum Gesamtverständnis des alpinen Kollisionsereignis beitragen, und inbesondere die Rolle des mittleren Krustenstockwerks als Übergang zwischen tief versenkten, hochgradig metamorphen Gesteinen und den unmetamorphen Gesteinen der oberen Kruste beleuchten.

  • Was empfehlen Sie künftigen Uni:docs KandidatInnen für die Antragstellung?

Früh genug beginnen! Umfangreiche Literaturrecherche macht (unter anderem) einen guten Antrag aus. Das kostet Zeit, dafür ist man beim Projektstart bereits gut in die Thematik eingearbeitet.

  • Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Was ist Ihr Ausgleich zum Forschen?

Ich singe in einem Chor, davon abgesehen ganz dem Klischee in meinem Fachbereich gemäß: bergsteigen und reisen. Praktischerweise lassen sich diese beiden Dinge auch sehr gut mit der Geologie verbinden.

  • Zur Person:

Sophie Hollinetz kommt aus Oberösterreich und hat den naturwissenschaftlichen Zweig am BORG Linz-Honauerstraße besucht. Ihr naturwissenschaftliches Interesse brachte sie zum Studium Erdwissenschaften an die Universität Wien. Nach dem Bachelorstudium wählte sie die Vertiefung Geologie im Masterstudium. Im Zuge ihrer Masterarbeit untersuchte sie die metamorphe und strukturelle Entwicklung bestimmter Einheiten der Ostalpen in einem Kooperationsprojekt zwischen dem Department für Geodynamik und Sedimentologie und der Geologischen Bundesanstalt. Besonders spannend an der Erforschung von geodynamischen Prozessen in Kollisionsgebirgen wie den Alpen findet sie den interdisziplinären Zugang, der die Fachbereiche Strukturgeologie, Petrologie, Geochronologie sowie Regionalgeologie verbindet. Ganz in diesem Sinne ist auch ihr uni:docs Projekt angelegt, welches sie im Oktober 2018 begonnen hat.