Uni:docs Fellow Maria Lee-Nowotny stellt sich vor

25.10.2017

Maria Lee-Nowotny ist Doktorandin am Institut für Rechtsphilosophie und seit Oktober 2017 uni:docs Fellow der Universität Wien. In einem kurzen Interview stellt sich Maria Lee vor.

  • Sie forschen zum Thema Wer braucht schon Frauenräume? - Das Anbieten von Gütern und Dienstleistungen getrennt nach Geschlechtern im Kontext der Debatte über die Aufhebung der Geschlechterkategorien. Beschreiben Sie Ihr Forschungsprojekt in drei Sätzen vor.

In meiner Arbeit beschäftige ich mit den rechtlichen und rechtsphilosophischen Fragestellungen, die sich im Zusammenhang mit dem Anbieten von Gütern und Dienstleistungen an Angehörige nur eines Geschlechts ergeben. Zum einen werden die EU-rechtlichen und österreichisch-innerstaatlichen Rechtsgrundlagen rechtsdogmatisch beleuchtet; dabei erfolgt auch eine Auseinandersetzung mit der Frage nach der Bedeutung der Gleichheit aus rechtsphilosophischer Sicht. Zum anderen werden Grund und Sinnhaftigkeit von geschlechtsspezifischen Angeboten aus der Perspektive der Legal Gender Studies analysiert, wobei der Fokus auf der aktuellen Debatte über die Auflösung der Geschlechterkategorien liegen wird.

  • Was war für Sie die größte Herausforderung bei der uni:docs Bewerbung und wer hat Sie besonders dabei unterstützt?

Als größte Herausforderung im Auswahlprozess empfand ich das Interview mit den JuryvertreterInnen. Es unterschied sich doch sehr von den zahlreichen anderen Auswahlprozessen, die ich in meiner bisherigen Laufbahn absolviert hatte, und erforderte eine standfeste Verteidigung und Begründung meines Projektvorhabens. Meiner Dissertationsbetreuerin, Frau Professor Holzleithner, bin ich zu besonderem Dank verpflichtet, weil sie mich durch den gesamten Bewerbungsprozess hindurch ermutigt und unterstützt hat.

  • Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Wann stand für Sie fest, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen. Gab es Schlüsselerlebnisse?

Nach mehreren wertvollen und intensiven Jahren der anwaltlichen und unternehmensjuristischen Praxis wuchs in mir der klare Wunsch, meine Begeisterung für die Juristerei außerhalb der Zwänge eines Unternehmens oder Anwaltskanzlei auszuleben und die Herausforderungen der wissenschaftlichen Arbeit zu suchen. Diese Entscheidung für die Rückkehr auf die Universität entspringt meiner Neigung, den Dingen auf den Grund gehen zu wollen.

  • Zur Person:

Maria Lee studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Wien und Amsterdam. Nach ihrer Ausbildung zur englischen Anwältin (Solicitor) in London und Nottingham war sie mehrere Jahre in der anwaltlichen und unternehmensjuristischen Praxis in Wien und London tätig. Schwerpunkte ihrer Arbeit waren das Kartellrecht, Gesellschaftsrecht und internationale Projekte. Sie verfasst zurzeit ihre Dissertation im Fach Rechtsphilosophie zu dem Thema „Wer braucht schon Frauenräume? – Das Anbieten von Gütern und Dienstleistungen getrennt nach Geschlechtern im Kontext der Debatte über die Aufhebung der Geschlechterkategorien“. Sie ist Fellow der Vienna Doctoral Academy „Communicating the Law“ und Redaktionsmitglied der University of Vienna Law Review.

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