Die Ostslawen, die vor 1.000 Jahren auf dem Gebiet der heutigen Ukraine, Russlands und Weißrusslands lebten, schickten ihre "Alten" als "Botschafter" ins Jenseits – zum Wohle der Gemeinschaft. Im Rahmen ihres Dissertationsprojekts beschäftigt sich die Rechtshistorikerin Nataliya Korotkykh mit dem Phänomen der rituellen Altentötung (Senizid) in der Kiewer Rus (Anm.: mittelalterliches Großreich mit Zentrum in Kiew). Im Zentrum steht dabei die Transformation eines akzeptierten Elements der sozialen Ordnung hin zum strafrechtlichen Delikt. In der ostslawischen Rechtsgeschichte wurde diesem Thema bis jetzt kaum Aufmerksamkeit geschenkt.
Meine Forschung: Senizid in der Geschichte der Ostslawen
14.07.2016